Fachausschuss Druck & Medien Rhein-Neckar
Mitglied seit 2010, Vorsitzender des Ausschusses von 2014 bis 2020
Der Fachausschusses hat sich zur Aufgabe gesetzt, den Ausbildungsberuf des Druckers und Mediengestalters qualitativ zu stärken und zu fördern.
Im Jahr 1949 wurde der Zentral-Fachausschuss als gemeinsames Projekt von Unternehmer- und Gewerkschaftsseite gegründet und hat sich seitdem, wenngleich sich beide Seiten auf anderen Gebieten gelegentlich beharken mögen, als Erfolgsmodell bewährt. In kaum einer anderen Branche wird wie bei den „Jüngern der schwarzen Kunst“ von allen Beteiligten eine so einheitliche und qualitativ hochstehende Ausbildung koordiniert und begleitet.
In dem Vertrag, der dem ZFA zugrunde liegt, heißt es unter § 7, dass „von den Vertragspartnern im Bezirk jeder Industrie- und Handelkammer ein [regionaler] Fachausschuss gebildet“ werden sollte. Diese regionalen Ausschüsse sollen sich paritätisch aus Mitgliedern der jeweiligen örtlichen Prüfungsausschüsse zusammensetzen und sich um Begleitung und Unterstützung der Ausbildung kümmern, im Zusammenwirken von Betrieben, Schulen, Kammern und weiteren beteiligten Institutionen wie Arbeitsagenturen, Gewerkschaft, Städten und Verbänden. Demnach müssten in Deutschland 79 regionale Fachausschüsse existieren, denn so viele IHK-Bezirke gibt es.
„Sollten, müssten“ – der Konjunktiv deutet es bereits an: Derzeit gibt es nur einen einzigen funktionierenden regionalen Fachausschuss, den in der Region Rhein-Neckar. Das mag daran liegen, dass Fachausschuss-Mitarbeit ehrenamtlich erfolgen muss und die Arbeitsverdichtung in allen Bereichen ständig zunimmt, sodass für Ehrenämter immer weniger Zeit bleibt. Die Rhein-Neckar-Region um Mannheim und Heidelberg bildet hingegen traditionell einen Schwerpunkt rund um Medienbetriebe: Die Heidelberger Druckmaschinen AG ist hier ansässig, die agile Johannes-Gutenberg-Berufsschule, eine dreistellige Zahl an Ausbildungsbetrieben in der Branche, die Fachhochschule für Gestaltung Mannheim und nicht zuletzt sehr rührige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der örtlichen IHK und Handwerkskammer.
Der „Fachausschuss für die Druckindustrie Rhein-Neckar“ besteht derzeit aus 14 aktiven Mitgliedern – Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern sowie Lehrern und Lehrerinnen. Traditionell wird jährlich in Zusammenarbeit mit der Johannes-Gutenberg-Schule Heidelberg eine Lossprechungsfeier für die frisch ausgelernten Mediengestalter/-innen und Medientechnologen/-innen Druck ausgerichtet, mit großem Erfolg. Die Abschlussarbeiten werden präsentiert, eine Gesprächsrunde lässt die Zeit der Ausbildung nochmals Revue passieren, die Zeugnisse werden überreicht und die Besten mit Buchpräsenten geehrt. Ein junges Jazz-Duo umrahmt die Feier musikalisch, ein Sektempfang schließt sich an. Regelmäßig nehmen Ausbilder, Angehörige und Freunde der Junggehilfinnen und Junggehilfen teil.
Seit mehreren Jahren bietet der Fachausschuss außerdem im Frühjahr einen Informationsabend für die angehenden Zwischenprüflinge, damit diese wissen, was auf sie zukommt. Ein ähnlicher Abend soll zukünftig auch für die angehenden Abschlussprüflinge angeboten werden.
Darüber hinaus wirbt der Fachausschuss bei Betrieben und in Schulen für die Ausbildung als Medientechnologe/-in Druck, er will auf Ausbildungsmessen und auf der Messe „Druck+Form“ im nahen Sinsheim auf die Berufe der Schwarzen Kunst hinweisen, er lädt zu seinen Treffen Gäste der örtlichen Arbeitsagentur ein, des Verbandes Druck+Medien Baden-Württemberg, der Gewerkschaft ver.di, der IHK und Gäste aus verwandten Bereichen wie Siebdruck und Verpackungsmittelproduktion.
Bisher fanden die Treffen des Fachausschusses Rhein-Neckar – etwa drei Mal im Jahr – in der Berufsschule statt. 2016 wurde damit begonnen, die Sitzungen mit Betriebsbesichtigungen zu verbinden.
Die positive Resonanz bei allen Beteiligten, vor allem bei den Azubis, motiviert und stimuliert die Fachausschuss-Mitglieder, sich kreativ und mit Herzblut für die Zukunft unserer Berufe einzusetzen. So haben sie sich etwa aktiv und mit Erfolg einem Begehren angeschlossen, die Schulausbildung für Medientechnologen/-innen Druck in Heidelberg zu belassen, da dort die besten Voraussetzungen und längsten Erfahrungen dafür vorhanden sind.
Der Fachausschuss für die Druckindustrie Rhein-Neckar ist derzeit die einzige regionale Gliederung des ZFA. Doch seine Erfolgsgeschichte wäre ein guter Grund, andernorts dem Beispiel zu folgen. Gerne geben die Heidelberger und Mannheimer „Geburtshilfe“.
Lossprechungsfeier 2016
Drucker und Mediengestalter: Die Besten kommen aus Mannheim, Viernheim und Weinheim
Jazz und Print
Im Rahmen der traditionellen „Lossprechungsfeier“ für die Drucker/-innen und Mediengestalter/-innen wurden rund 45 frisch ausgelernte „Jünger der Schwarzen Kunst“ in der Johannes-Gutenberg-Schule in Heidelberg in die Arbeitswelt entlassen.
Mit über einhundert Gästen – Ex-Azubis, Angehörige, Freunde, Ausbilder und Lehrer – war die Aula bis auf den letzten Platz besetzt. Die Schule und der Fachausschuss für die Druckindustrie Rhein-Neckar boten ihnen eine Feierstunde mit Präsentation der Abschlussarbeiten durch den Fachausschuss-Vorsitzenden Christian Tschürtz und musikalischer Jazz-Umrahmung durch die jungen Musiker Paul Stoltze und Heiko Duffner aus Mannheim.
Nach Überreichung der Zeugnisse konnten die vier besten Absolventen ausgezeichnet werden. Von den Mediengestaltern, Fachrichtung Print war dies Carolin Weber, ausgebildet von der Brainpark-Werbeagentur in Viernheim. Für die Fachrichtung Digital wurde Sven Stumpf von der Agentur Trio, Mannheim, geehrt, und für Konzeption/Visualisierung nahm Svenja Besir (Interferon Produktion, Mannheim) einen Buchpreis entgegen. Bei den Druckern stand Alexander Bickel an der Spitze, der bei Papier-Schäfer in Weinheim gelernt hatte.
Schulleiter Martin Schmidt bedankte sich bei den Unterstützern, der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar, dem Verband Druck und Medien Baden-Württemberg und dem Fachbereich Medien in der Gewerkschaft ver.di Rhein-Neckar.
Lossprechungsfeier 2018 – Gautschfest
Fest mit Zeugnisübergabe, Ehrungen, Live-Band,
Speisen und Getränken – und Gautschen.
Mediengestalterinnen und Mediengestalter, Medientechnologinnen und -technologen Druck haben mit Erfolg ihre Abschlussprüfungen bei der IHK Rhein-Neckar bestanden. Traditionell werden sie von ihren Lehrlings-Rechten und -Pflichten freigesprochen und die Besten geehrt, die Abschlusszeugnisse werden übergeben.
Gautschen – eine jahrhunderte alte Tradition entlässt die frisch ausgelernten „Jünger Gutenbergs” – Mediengestalter und Drucker – ins Berufsleben. Unter großem Hallo erhalten die „Kornuten“ ihre Wassertaufe und Gautschbriefe, anschließend wird gefeiert. Auch noch nicht gegautschte ältere Mitglieder der Zunft könnten feucht werden … Ein Gautschbrief ist wie ein Orden, auf den die- oder derjenige ein Leben lang stolz sein kann.
Gutenberg 4.0 – das Gutenberg-Jahr 2018
VERANSTALTUNGSREIHE mit 24 Events in 2018
2018 ist das 550. Todesjahr Johannes Gutenbergs, des Erfinders des Drucks mit beweglichen Lettern. 24 Veranstaltungen in der Rhein-Neckar-Region rund um Druck und Medien – Fachvorträge, Betriebsbesichtigungen, Ausbildungsangebote, aber auch Musik, Kabarett, Literatur, Messen und Feiern – der FACHAUSSCHUSS FÜR DIE DRUCKINDUSTRIE RHEIN-NECKAR hat ein
volles Programm zusammengestellt. Dabei führt jeder Veranstalter seinen Event eigenverantwortlich durch. Einzelne Veranstaltungen können mit Anmeldung oder Kosten verbunden sein – bitte informieren Sie sich unter www.gutenberg2018.de oder
im gedruckten Programmheft. Höhepunkte sind die Auftaktveranstaltung im BBW Neckargemünd am 22. März und das große Gautschfest im Technoseum Mannheim am 14. Juli, zu denen jedermann und jedefrau eingeladen ist.